Werkschau
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Lange getüftelt – an Bautechnik, Größe, Statik, Montierbarkeit und schließlich der Glasur.
Aber es hat sich gelohnt, er sitzt da, wo er hingehört: Bei Pfauenliebhabern auf dem Scheunendach.

Die Renovierung des alten Bauernhofes ist weitgehend abgeschlossen. Innen sind die Balken sichtbar, und da wo der Herd steht, öffnet sich eine Durchreiche in den Gang. Dort befindet sich auch der Speicherkorpus des Herdes mit Sitzbank. Als Schmuck (und Spritzschutz beim Kochen) sind die rustikal gefertigten Keramikfliesen angebracht.

Bunt durcheinander gewürfelte Grün- und Grautöne sollten die Wand hinter dem rustikalen Holzherd schmücken. Passend zum alten Fachwerk-Bauernhaus haben wir quadratische Wanddekorfliesen handgefertigt.

"Wir wollen gemütliches Feuer sehen am Esstisch. Und wir wollen kochen." Dann wurde es eine Kombination, einzeln oder zusammen zu schüren, je nach Bedarf. Angeglichen an den vorhandenen Wandputz, unaufdringlich und funktionell. Und es wurde warm im Bauernhaus.

Übergabe an die Auftraggeber und erstes Feuer. Große Freude auf allen Seiten.

Man sieht es schon in der Anfangsphase: Das wird eine richtig große Baustelle. Die Bauherren wünschen sich einen Grundofen in ein Zimmer mit 2 Ebenen, die Treppe soll integriert werden, ins Nachbarzimmer soll er durchheizen und 2 warme Sitzbänke und Holzlegen soll er haben. Dann mal los. Ach ja: und alles in Mosaikkeramik!

Neues aus alten Steinen entsteht an dieser Wand im Panoramazimmer: die Natursteine des alten Kamins finden wieder Verwendung im Sockelbereich der neuen Heizkaminanlage. Auf dieser Seite wird der Kamin gestuft und glatt verputzt, mit einer Quernische oben und einer Holzlege rechts. Die Testfeuerung hat er auch schon hinter sich – pünktlich zu Weihnachten.

Der Hof-Apotheker steht an seinem Platz. Mit einem kleinen Festakt im Apothekergarten feierten wir die Enthüllung des Denkmals für den 15. und letzten Sulzbacher Hofapothekers Lothar Lommer. Unter den Gästen waren viele zu finden, die ihn noch persönlich gekannt oder sogar mit ihm gearbeitet hatten. Rund um die Statue in der Mauernische waren Blumen niedergelegt und Kerzen entzündet, denn es jährte sich der Tag seines Todes. Nach tagelanger Montagetüftelei im Vorfeld fiel nun endlich das goldene Tuch planmäßig zu Boden und es wurde eine schöne Feier mit Glühwein, Gebäck und vielen Anekdoten rund um die alte Hof-Apotheke. Vielen Dank an die Auftraggeber! Wir hoffen, dass der Lommer-Apotheker im Sommer viele Besucher hat, die sich auf den Ruhebänken im Kräutergarten niederlassen und ihn anschauen.

Der zweite Akt der Bungalow-Renovierung ist ein echtes Highlight: ein Holzherd. Aber einer, der mit Omas Küchenofen nicht mehr viel gemeinsam hat. Dieser hier hat nämlich einen Biofeuerraum, eine gläserne Backrohrtüre mit Thermostat, Backrohr mit Beleuchtung und Teleskopauszügen, luftgekühlte Aussenwände, einen höhenverstellbaren Rost in der Feuerung und – ganz wichtig für unser Bungalow-Heizkonzept – er ist wasserführend und damit heizungsunterstützend. Das Dekor ist dennoch antik-rustikal gehalten, damit er sich stilmäßig gut in die Bauherrenküche integriert. Nicht ganz einfach, den ins Haus zu transportieren ... Er wird schon mal vom Heizungsbauer angeschlossen, bevor er endgültig eingemauert wird.

Beide Teile der Figur haben den Steinzeug-Brand überstanden. Aufgrund des Gewichtes dieses Denkmals ist ein Schnitt unterhalb des Apothekerkittels durchgeführt worden, der bei der späteren Montage nicht mehr auffällt. In jedem Fall sieht der Apotheker mit der Bronzepatina schon mal recht edel aus – und wieder ganz anders, als im Rohzustand. Wir sind immer noch auf der Suche nach der passenden Brille und haben inzwischen einen Optiker zu Rate gezogen.

Wie beheizt man sinnvoll einen Ziegelbungalow aus den Achtzigern? Eine interessante Aufgabe, für die neuen Eigentümer und für uns. Die vorhandenen Öfen sind für eine neue Wohnraumnutzung nicht wirklich wirtschaftlich – bis auf einen hübschen antiken Gussofen, der als Schmuckstück in der Bibliothek weiterbetrieben wird. Nach langen Gesprächen und Tüfteleien steht der Plan fest: Der alte Natursteinkamin mit Heizkassette weicht einer großen Neuanlage mit 20kg-Tunnelfeuerung zwischen zwei Räumen. Damit ist gute Grundwärme im Haus gesichert und doppelte Sicht aufs Flammenspiel. Damit ist auch der alte Warmluftkachelofen mit Figurenkacheln in der ehemaligen Bauernstube (jetzt Esszimmer) hinfällig.
Das war aber nur der erste Schritt ....

Dem letzten Sulzbacher Hof-Apotheker wird ein Denkmal gesetzt – und zwar im neuen Apotheken-Museum, das erstens sein Sohn Markus geplant und realisiert hat und das sich zweitens im Originalgebäude befindet. Dort hat der zu porträtierende Herr auch bis zuletzt gelebt. Die Statue selber soll im Garten ihren Platz finden, wo gerade ein zum Museum gehörender Arzneipflanzengarten entsteht. Nach dem Maßnehmen der Mauernische (da ist es dann doch ein bisschen wettergeschützter für die Figur) geht es ans Modellieren. In der Werkstatt liegen viele Fotos mit verschiedenen Ansichten des Herrn herum und wir probieren schon mal, wie die noch weiche Plastik mit Brille aussieht.

Die Hühnerfamilie hat ihr neues Zuhause gefunden – am Morgen des Geburtstags der Hausherrin stand sie überraschend unterm Küchenfenster. Diese Arbeit verschaffte uns besonderen Spaß und Befriedigung, weil sie für bis heute anhaltende Heiterkeit sorgte. Jeden Morgen wird jetzt als erstes nach den Hühnern geschaut. So macht Figurenbau Sinn, finden wir.

Die Dreiergruppe ist fertig glasiert, gerade noch rechtzeitig zum Abholtermin. Vorher müssen wir noch mit einem Huhn und dem Hahn zum Schmied, damit die handgefertigten Füße angepasst werden können. Der Schwerpunkt muss stimmen, hier und da noch ein bisschen schleifen, polieren - fertig. Wieder sehr schöne Kunstarbeit von www.jpmetalworks.de. Das dritte Huhn sitzt auf dem Boden und braucht deshalb keine Beine. Morgen können sie alle umziehen, in den Garten der Dame, die sich so sehr Hühner wünscht und nie welche bekommen hat.

Wenn der Garten für echte Hühner nicht reicht, die Frau aber Hühner möchte, dann gibt es trotzdem eine Lösung. Ein Huhn alleine wäre recht einsam. Dann machen wir eben zwei. Wobei ein Hahn dazu auch nicht schlecht wäre ... derzeit entwickelt sich in unserer Keramikwerkstatt also Federvieh in Lebensgröße. Die beiden Damen sind schon so gut wie fertig und trocknen vor sich hin.
Später sollen sie noch geschmiedete Eisenfüße bekommen.

Endlich ist es kalt genug zum Anschüren! Der Sommer macht kurze Pause, das muss man ausnutzen, um den wiederaufgebauten Hüttenofen zu testen. Der alte Sesselherd ist eine Augenweide geworden - antike Ofenkacheln, ergänzt durch ein neues Herdgeschränk, handwerkliche Schmiedearbeit von http://www.jpmetalworks.de/! Eine kurze Einführung zum Bestücken und Betrieb wird untermalt von knisterndem Feuer im Ofenloch und begossen mit gutem Rotwein. Alle sind zufrieden und gerüstet für gemütliche Hüttenabende, wenn der Jahrhundertsommer endgültig schwächelt.

Zwei springende Kois in Lebensgröße sind in der Sommerhitze entstanden. Einer davon hat schon sein neues Zuhause gefunden und springt nun an einem Stab in der Eibe in Richtung Seerosenteich. Das mit der naturgetreuen Darstellung ist scheinbar gut gelungen, da er erstmal heftig von den Haushunden angebellt wurde .... Sein rot-weißer Kumpel ist vorerst noch zu haben, falls jemand ein pflegeleichtes Haustier sucht.

Der Wiederaufbau ist abgeschlossen, der kleine antike Kachelofen in der Waldhütte erstrahlt in neuem Glanz - soweit das möglich war. Unglaublich, was in dem schmucken Teilchen an Material Platz gefunden hat! Wir wollten noch schöne Ambientefotos machen, mit aufgeräumter Hütte und vor allem Feuer im Ofen, haben das aber angesichts der 40°C Außentemperatur doch besser auf später verschoben.

Der Hüttenofen wird wieder aufgebaut. Die Kacheln sind vom Ruß befreit und werden Stück für Stück wieder zu einem antiken Herd zusammengesetzt. Die Feuerung und das komplette Innenleben ist mit neuen, maßgeschnittenen Steinen bestückt worden. Diese wurden einzeln mit der Flex auf dem Hüttenbalkon bearbeitet (Strom gibt es nur über ein Notstromaggregat). Unmöglich, den Aufstieg zur Baustelle mit allem Nötigen im Gepäck zu tätigen: Das Werkzeug, Ofenrahmen, Steine und sonstiges Material schafften fleißige Helfer offroad mit Jeep und "Haflinger" nach oben.

Die Baumstümpfe gibts es auch bewohnter Variante. In diesem hier leben 3 Kröten, die darauf rumsteigen und rausgucken.
Beschattet wird das ganze von einem Schwammpilz, und mit echtem Moos und Efeu garniert ist es dann ein schönes Dekostück (Auftragsarbeit).